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Flash Goddess
SPOTLIGHT
April, 2004
Vera Fleischer
Vera Fleischer
Eine Übung über Textaufgaben für Grundschulkinder
Eine Übung über Textaufgaben für Grundschulkinder

Ein DNA-Strang, in 3D Studio Max modelliert und mit Swift3D nach Flash exportiert
Ein DNA-Strang, in 3D Studio Max modelliert und mit Swift3D nach Flash exportiert


Ein rotierendes Molekül in 3D mit eingezeichneten Ebenen
Ein rotierendes Molekül in 3D mit eingezeichneten Ebenen
Eine Beispiel-RIA mit Webservices für einen Zeitschriftenartikel
Eine Beispiel-RIA mit Webservices für einen Zeitschriftenartikel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vera Fleischer

Du hast vor kurzem einen Artikel über Webservices geschrieben, und du hältst bei Flash in the Can einen Vortrag über Webservices. Was fasziniert dich an Webservices?

Ich habe immer schon gerne Flash mit serverseitigen Technologien kombiniert. Ich glaube, was mich dazu hinzieht, ist die Herausforderung, Flash mit etwas zu verbinden, das ihm nicht Eigen ist. Wenn die beiden Technologien schließlich miteinander kommunizieren, dann hat man schon etwas Besonderes geleistet.

Webservices sind besonders knifflig, da sie in so vielen verschiedenen Programmiersprachen geschrieben werden können. Die ewige Frage „Krieg ich das jetzt hin mit Flash?“ und das Basteln und Probieren erhalten meine Faszination mit Webservices.

Welche neue Funktion in Flash MX 2004 gefällt dir am besten?
Die Unterstützung von Webservices natürlich!
Hälst du zum ersten Mal einen Vortrag auf einer Konferenz? Bist du von Natur aus eine begabte Sprecherin?
Ja, es ist das erste Mal, dass ich auf einer Konferenz spreche. Bisher bestand mein einziges öffentliches Reden aus Präsentationen während des Studiums und einer Einführung in ActionScript 2.0 für eine Handvoll Leute. Da mir die Erfahrung fehlt, kann ich nicht sagen, ob ich von Natur aus eine begabte Sprecherin bin. Wir werden sehen müssen, wie es bei Flash in the Can läuft.
Wie gefällt dir deine neue Stelle im Central-Team?

Ich freue mich über meine neue Rolle, besonders über die AOL APIs. Du weißt wahrscheinlich, dass Macromedia eine Partnerschaft mit AOL eingegangen ist, um AIM und ICQ in Central verfügbar zu machen. Eine Aufgabe meines neuen Jobs ist es, diese APIs zu testen.

Es gibt ein paar mit Flash gebaute Chat-Anwendungen, die sehr schön anzusehen sind. Aber es fehlt ihnen fast immer an Bedienbarkeit. Einer der Nachteile an Flash-basierten Chats ist, dass man nichts mitkriegt, wenn man das Chat-Fenster nicht direkt vor sich hat. Die meisten von uns erledigen während des Chattens auch andere Dinge. An traditionellen Chats gefällt mir, dass sie einen visuell auf eine neue Nachricht aufmerksam machen können. Wenn ich zum Beispiel eine neue Instant Message mit Trillian bekomme, blinkt das minimierte Fenster unten am Bildschirm. Etwas ähnliches war mit Flash nicht möglich – bis jetzt! Da Central ein Container für Desktop-Anwendungen ist, hat die Entwicklerin Zugriff auf das Central-Zeichen in der Anwendungsleiste. Sie kann es zum Blinken bringen und sogar eine Ballonbotschaft anzeigen, wenn ein bestimmtes Ereignis in der Chat-Anwendung eintrifft, auch wenn diese Anwendung gerade versteckt ist. Ich glaube, dass diese Funktion in der nächsten Generation von Flash-basierten Chats zu gutem Nutzen kommt.

Was tust du, um Frauen in der Technologie zu fördern?

Ich unterstütze die Frauen, die ich in der Branche kenne, so weit ich kann, indem ich sie bekannt mache. Ich verlinke zu ihnen, mache auf ihre Arbeit aufmerksam und erinnere generell die Community an deren Anwesenheit. Ich möchte gerne das Klischee entkräften, dass Frauen von der linken Gehirnhälfte nicht so viel Gebrauch machen wie Männer. Ich persönlich denke eher logisch und mathematisch, und ich kann nicht die einzige Frau mit dieser Eigenschaft sein.

Allein die Tatsache, dass ich mir extra Mühe gebe, Frauen zu fördern, unterstreicht natürlich das Ungleichgewicht in unserer Gesellschaft. Aber irgendjemand muss schließlich etwas daran tun. Ich denke, dass das Hinweisen auf Frauen, die erfolgreich in der Computer-Branche tätig sind, der erste Schritt ist.

Ich kann es nicht erwarten, bis eine Frau einen revolutionären Artikel über objekt-orientierende Programmierung in Flash oder ein ähnliches Thema schreibt. Ich weiß, dass es irgendwann geschieht. Wartet’s nur ab.

Beschreibe deine Erfahrungen mit der Flash-Community.

Meine Erfahrungen mit der Flash-Community waren bisher einfach fantastisch. Im Laufe der letzten paar Jahre hatte ich zahlreiche Email-Austausche mit Flashern. Einige davon haben auch zu Freundschaften geführt. Seitdem ich nach San Francisco gezogen bin, habe ich mich regelmäßig mit Kristin Henry von GalaxyGoo getroffen. Als ich vor kurzem nach Seattle gefahren bin, habe ich mich dort mit Aaron Adams und Jessica Speigel von We’re Here zum Essen getroffen. Im Dezember habe ich meine Familie in Deutschland besucht, und während ich da war, habe ich mich mit Peter Hall und Aral Balkan in London getroffen. Während desselben Urlaubs war ich auch beim Treffen der ColdFusion User Group in Düsseldorf, wo ich Kai König kennengelernt habe. Kai und ich haben kurz darauf zusammen einen Artikel über Flash und ColdFusion-Webservices geschrieben, der in der Zeitschrift Internet Professionell erschienen ist. Und ich darf natürlich nicht vergessen, wie viel Spaß ich immer mit meinen Flash-Freunden auf Konferenzen wie Flash Forward oder FlashKit habe!

Ich hatte noch keine negativen Erfahrungen mit Leuten aus der Flash-Community. Unser gemeinsames Interesse an Flash macht Unterhaltungen natürlich sehr einfach, aber auch auf privater Ebene sind diese Leute einfach cool drauf.

Hast du ein paar letzte Worte, und was sollen Leute von diesem Interview mitnehmen?
Macht euren Code weiterhin für andere verfügbar, Leute! Die Flash-Community sähe heute ganz anders aus, wenn Leute nicht so großzügig ihren Code veröffentlicht hätten. Wo wäre jeder einzelne von uns heute ohne die Hilfe eines erfahreneren Flashers? Das Tolle an öffentlichem Code ist, dass er auf jeden Fall dem Empfänger hilft, aber noch mehr sogar hilft er dem Urheber, indem er zu seinem Ruf beiträgt. Der Vorteil beruht auf Gegenseitigkeit. Darum möchte ich alle ermutigen, damit weiterzumachen.


Danke, Vera! Ich freue mich darauf, dich bei Flash in the Can zu treffen.

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